Die Atlantiküberquerung West-Ost
Karibik ( Sint Maarten)-Azoren (Horta/Faial) ca. 2400 sm
Dauer: 24 Tage
Törnart: Hochseetörn
Der Törn startet in der Simpson Bay Marina in der Lagune des holländischen Teils, nicht weit vom Flughafen. Nachdem alle ihre Kojen bezogen haben, gehen wir in ein nahe gelegenes, hübsches Restaurant am Hafen und genießen ein schönes, karibisches Abendessen. Die folgenden 2 Tage stehen ganz im Zeichen der Törnvorbereitung und eines ausgiebigen Provianteinkaufs. Nach einer ausführlichen Schiffs- und Sicherheitseinweisung führt uns ein erster Schlag zum Einsegeln zur Nachbarinsel Anguilla, wo wir noch einmal karibisches Flair, weißen Strand, türkisfarbenes Wasser und ein letztes Essen an Land genießen.
Abschied von der Karibik
Am nächsten Morgen geht es los. Da hier der Passat ehr östlich weht, segeln wir am Wind zunächst einen nördlichen Kurs Richtung Bermudas. Obwohl wir hier einen „Umweg“ fahren, ist mal so in der Regel schneller am Ziel. Hier sind Strömung und Wind günstiger als auf einem Kurs direkt zu den Azoren. Dabei würden wir länger durch Flautengebiete kommen. Die sogenannten Rossbreiten. Sobald wir nach etwa 800 sm die Westwinddrift erreichen, steuern wir nun einen östlicheren Kurs Richtung Azoren.
Da auf dieser Route die Winde wechselhafter sind als bei der Atlantiküberquerung Ost-West, segelt man auch häufiger mit Lage. Auch die Windgeschwindigkeit und die Wellen können deutlich höher sein. Dieser Törn gilt als der seglerisch anspruchsvollere. Nach ein paar Tagen hat sich die Bordroutine eingestellt und jeder hat seinen Rhythmus in den Nachtwachen gefunden. Wir werfen die Schleppangel aus und bereichern die Bordküche durch frischen Fisch, wir sehen grandiose Sternenhimmel und beobachten wie Delphine unser Schiff begleiten. Nach etwa drei Wochen erreichen wir die ersten Inseln der Azoren.
„Nur derjenige, der die Azoren von Deck einer Yacht aus sieht, erkennt die Schönheit dieses Bildes in der Mitte des Ozeans“, schrieb Joshua Slocum am Ende seiner Einhandatlantiküberquerung als er am 20.07.1895 in Faial an Land ging. Man kann nur zustimmen…..
Landfall auf den Azoren
Die Inseln gelten als das bestgehütete Seglergeheimnis Europas und bezaubern durch ihr angenehmes Klima, ruhige Buchten, klares Wasser und wunderschöne Landschaften. Gut geschützte Häfen und die legendäre Freundlichkeit der Einwohner, gegenüber der Yachtszene, machen den Aufenthalt so angenehm. Wir wollen Joshua Slocums Beispiel folgen und auch unseren Landfall in Faial erleben. Ein Höhepunkt einer jeden Seglerkarriere ist auf jeden Fall der Besuch des legendären Peter Cafe Sport in Horta, das schon seit vielen Jahrzehnten Treffpunkt der Blauwasserszene ist. Wir lassen unsere Überquerung bei einem leckeren Essen in dem Restaurant des Weltumseglers Genuíno ausklingen. Gerade die Atlantiküberquerung West-Ost wird keiner der Mitsegler je wieder vergessen.