Atlantiküberquerung

Die Atlantiküberquerung!
DER Traum vieler Segler

 

Die Atlantiküberquerung

Die Atlantiküberquerung ist für die meisten Segler das, was für die Höhenbergsteiger der Mount Everest ist. Für die meisten wird diese Atlantiküberquerung die einzige ihres Lebens bleiben, der „seglerische Höhepunkt“ schlechthin.

Dabei gibt es natürlich viele Möglichkeiten diesen Ozean zu überqueren.

Wir wollen uns hier die beiden klassischen Routen anschauen. Von den kanarischen Inseln in die Karibik und von der Karibik zurück zu den Azoren. Diese Törns haben Expeditionscharakter und sind nicht für Anfänger geeignet! Nachts werden Doppelwachen eingeteilt, das heißt von 20 bis 24 Uhr, von 00 bis 04 Uhr und von 04 bis 08 gehen immer zwei Personen Wache, die sich mit dem Steuern abwechseln. Tagsüber werden Einzelwachen gefahren. Nach wenigen Tagen haben sich die Wachwechsel und das Leben an Bord eingespielt und es erwartet uns wundervolles Segeln, getragen von der langen Atlantik-Dünung.

Unser Schiff ist mit Seewasser-Entsalzungsanlage und Windgenerator ausgerüstet, so dass auf Hygiene natürlich nicht verzichtet werden muss!

Die Route Ost – West / von den Kanaren in die Karibik

Dauer: ca. drei Wochen
Wann: ab etwa Mitte November
Entfernung: ca. 2.800 sm

Auf dieser Tour fährt man, vereinfacht gesagt, auf der Süd-Seite des Azoren-Hochs mit dem Passat. Das heißt, raume Winde bei durchschnittlich 4 – 6 Beaufort, Wellen von etwa 1 – 2 Metern von achtern. Für all die, die jetzt gleich protestieren, natürlich unterliegt auch der Passat manchmal Störungen und man hat mal Phasen mit Amwindkursen, aber das ist nicht die Regel.

Wir starten diesen Törn nicht vor Mitte November, um das Ende der Hurricane-Saison abzuwarten. Die beginnt im Juni und hat ihren Höhepunkt Ende August, über September bis in den Oktober, wenn das Wasser im südlichen Nordatlantik seine maximale Temperatur erreicht hat.

Der erste Teil der Reise geht von den Kanaren Richtung Südwest. Das ist die klassische Route, die schon Christoph Kolumbus bei seiner zweiten Fahrt wählte. Man peilt einen Wegpunkt westlich der Kapverden an, wo der Nordost-Passat immer mehr zu einem reinen Ostwind wird. Die Temperaturen, die schon bei den Kanaren sehr angenehm sind, steigen weiter an. Wir kommen von den Sub-Tropen in die Tropen. Hier machen wir dann auch erste Bekanntschaft mit den sogenannten Squalls. Das sind lokale tropische Tiefs, die Regenschauer mit sich bringen und für kurzfristige Erhöhung der Windgeschwindigkeit sorgen. Zu der Jahreszeit kann man in diesen Breiten unglaublich viele Sternschnuppen beobachten und ab etwa der zweiten Hälfte der Reise ist in den frühen Morgenstunden sogar das Kreuz des Südens zu sehen. Für Fischliebhaber gibt es Grund zur Freude, da zu dieser Zeit viele Goldmakrelen und ab und zu kleinere Thunfische beißen!

Ausrüstung:

Leichtes Ölzeug, evtl. Gummistiefel, Fleece-Pulli, kurze Hosen, T-Shirts, Badesachen

Voraussetzungen:

Segelscheine sind nicht Voraussetzung, aber Erfahrung mit Nachtfahrten und Hochseeerfahrung sollten unbedingt vorhanden sein. Zu dem guten Gelingen eines solchen Törns gehört vor allem ein ausgeprägter Teamgeist mit entsprechender Rücksichtnahme gegenüber den anderen Teilnehmern.

Die Route West – Ost / von der Karibik zu den Azoren

Dauer: ca. 18 Tage
Wann: ab Ende März bis Mitte Mai
Entfernung: ca. 2.400 sm

Dieser Törn gilt allgemein als der anspruchsvollere. Man sollte das Zeitfenster so wählen, dass die atlantischen Winterstürme schon möglichst weit in den Norden gezogen sind, aber noch genug Abstand zur Hurricane-Saison gewährleistet ist. So ein tropischer Wirbelsturm kann auch mal vor Amerika frühzeitig nach Norden drehen. Er kommt dann in Europa als starkes Tiefdruckgebiet mit der Bezeichnung „Ex“ an.

Wir starten auf Amwindkurs mit dem Ost-Passat der Karibik Richtung Nord. Ansteuerungspunkt sind etwa die Bermudas, bevor es auf der Südseite der Tiefs, die von Amerika nach Europa ziehen, Richtung Azoren geht. Zwischen diesen Windsystemen muss man immer mit einem Flautengebiet rechnen, den sogenannten Rossbreiten. Man segelt hier generell öfter Amwind und Halbwind, also Kurse, bei denen das Schiff mehr Krängung hat und dadurch das Bordleben etwas anstrengender wird. Auch ist mit höheren Wellen zu rechnen als auf der sogenannten „Barfuss-Route“. Vier bis sechs Meter sind hier durchaus möglich mit entsprechenden Winden von über vierzig Knoten. Im zweiten Teil der Reise wird das Wetter auch wieder europäischer und dickes Ölzeug ist für die Nachtwache unerlässlich. Unvergleichlich ist die Ankunft auf den Azoren und den ersten Drink beim legendären Seglertreff „Peter Café Sport“ vergisst man nie!

Ausrüstung:

Schweres Ölzeug, Gummistiefel, Fleece, lange Hosen, kurze Hosen, T-Shirts, Pulli, Kopfbedeckung, Handschuhe,

Voraussetzungen:

Segelscheine sind nicht Voraussetzung, aber Erfahrung mit Nachtfahrten und Hochseeerfahrung sollten unbedingt vorhanden sein. Zu dem guten Gelingen eines solchen Törns gehört vor allem ein ausgeprägter Teamgeist mit entsprechender Rücksichtnahme gegenüber den anderen Teilnehmern.

Wetter unterwegs

Um unterwegs auf dem Atlantik an Wetterinformationen zu kommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir nutzen unsere INMARSAT Satellitentelefone, um alle paar Tage von unserem „Wetterfrosch“ Hartmut die aktuellen Daten einzuholen und uns neue Wegpunkte für den perfekten Wind geben zu lassen. Für die Vorbereitung nutzen wir gerne die verschiedenen Wettermodelle von www.passageweather.com.

Termine

Die aktuellen Termine findest du bei der Törnübersicht unserer SY InsPIRATion  www.törnplan-Inspiration.de

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