Mittelmeer

Das Mittelmeer ist in jeder Hinsicht ein wundervolles Segelrevier

Wir segeln im Mittelmeer mit unseren beiden Yachten von April bis Oktober mit wechselnden Routen. Dieses Revier ist so unglaublich abwechslungsreich, dass es hier nie langweilig wird. Egal ob Segelanfänger oder „Alter Hase“, die Reviere im Mittelmeer begeistern jeden Segler.
Eindrucksvolle Landschaften, unzählige traumhafte Ankerbuchten, historische Städte mit traditionsreichen Häfen, perfekte Infrastruktur für den Segler, angenehme Windverhältnisse und hervorragendes Essen bei herrlichstem Wetter erwarten uns in diesem Revier.

Im Mittelmeer bieten wir in erster Linie Segelreisen an. Sie sind sowohl für Segelanfänger als auch für Fortgeschrittene aufgrund der individuellen Gestaltbarkeit sehr gut geeignet. Entspanntes oder auch anspruchsvolles, sportliches Segeln, schöne Häfen, malerische Orte und vor allem auch Übernachten in Buchten mit gelegentlichen Landausflügen stehen im Vordergrund bei dieser Art von Reisen. Kulinarisch lassen wir uns gerne von der jeweiligen Region inspirieren.

Natürlich erklären wir auch gerne bei diesen Törns interessierten Mitseglern die Grundlagen des Segelns, Navigation, Handhabung des Sextanten sowie Wetterabläufe. Wir geben Tipps zum An- und Ablegen und Ankern. Auf Wunsch fahren wir auch das eine oder andere Manöver. Im Vordergrund steht jedoch die Segelreise.

Die Windverhältnisse

Im Mittelmeer gibt es eine Vielzahl charakteristische Winde, die regelmäßig oder saisonal gehäuft auftreten. Meist ist die Anordnung bestimmter Drucksysteme die Voraussetzung dafür. Überlagert wird das Ganze dann oft noch durch regionale Thermik oder wird von der Topographie verstärkt oder abgeschwächt. Wir beschreiben hier nur ein paar der für das Mittelmeer typischen Winde, die für unsere Reviere eine Bedeutung haben.

Thermische Winde

Wir segeln im Mittelmeer im Sommer ganz häufig mit thermischen Winden. Entscheidend für die Entstehung von Thermik ist die Sonneneinstrahlung. Im Sommer wird am Tag das Land schneller erhitzt als das Wasser. Die warmen Luftmassen steigen auf und Luft strömt von der Meeresseite aus nach. Der sogenannte Seewind entsteht. In der Nacht drehen sich die Verhältnisse dann um. Das Wasser kühlt weniger ab als das Land und der Wind strömt jetzt Richtung Meer. Der Landwind erreicht dabei jedoch nicht die gleiche Stärke wie sein Kollege aus der Tagesschicht. Je größer die Temperaturunterschiede, umso stärker der Wind. Es gibt Reviere, da kann man im Sommer schon fast die Uhr danach stellen: so kann man sich zum Beispiel in der Bucht von Palma de Mallorca sicher sein, dass bei schönem, sonnigen Wetter am späten Vormittag ein thermischer Wind gute Segelbedingungen beschert, selbst wenn die Großwetterlage etwas Anderes vermuten lässt.

Mistral

Der Mistral ist den Meisten vom Segeln im Mittelmeer bekannt, seine Ausläufer sind in vielen Revieren zu spüren. Vor allem für die Bewohner im unteren Rhônetal gehört er quasi zum Alltag. Er bestimmt im Südwesten Frankreichs die Windverhältnisse genauso wie auf Korsika, Sardinien, den Balearen und Sizilien (hier auch oft Maestrale genannt). Die französische Riviera hingegen, also der östliche Teil der Côte d’Azur, bleibt aufgrund der höher aufragenden Berge oft davor geschützt.

Voraussetzung für die Entstehung der typischen Mistralwetterlage ist ein Hoch über der iberischen Halbinsel und ein Tief über Mittel- bis Osteuropa und kann verstärkt werden durch ein saisonales Tief im Golf von Genua. Durch die Kanalisierung im Rhonetal entstehen dann Windgeschwindigkeiten bis 40 kn, die vorherrschende Windrichtung ist dann NW. Wenn er jedoch den Golfe du Lion verlässt, fächert er sich nach Ost und West auf. In der Straße von Bonifacio weht er dann als reiner Westwind, wohingegen er auf die Balearen als Nordost trifft. Der Mistral ist ein trockener kalter Wind, der Himmel ist wolkenlos und man hat hervorragende Fernsicht.

Poniente und Levante

Als Poniente wird der Westwind an der südspanischen und nordmarokkanischen Küste bezeichnet, sein Gegenstück ist der Levante, also der Ostwind. Der Name Poniente kommt von spanisch „poner“ – setzen, stellen, legen und soll bedeuten: wo die Sonne sich auf das Meer setzt. Er weht zwischen dem Atlasgebirge und der Sierra Nevada in das Mittelmeer hinein. Der ursprünglich kalte Wind wird an der Mittelmeerküste aufgeheizt und tritt dann oft als heißer Föhnwind auf. Es handelt sich meist um leichte Winde.

Es gibt Jahre, in denen der Poniente der vorherrschende Wind in dieser Region ist, wohingegen in anderen der Levante bestimmend ist. Der Name kommt von dem italienischen levantin, was Osten bedeutet. Sein Ursprungsort sind meist die Balearen, vor allem in der Meerenge von Gibraltar kann er deutlich an Stärke zulegen – nicht zuletzt deswegen gilt dieser Küstenabschnitt als eines der beliebtesten Surfreviere der Welt. Wenn er kräftig über mehrere Tage bläst, kann er eine hohe See erzeugen die das Liegen in den angrenzenden Häfen sehr ungemütlich macht. Er bringt dann oft Regen am Felsen von Gibraltar – also quasi typisch englisches Wetter 😊. Beide Winde kommen vor allem zwischen Frühjahr und Herbst vor.

Schirokko

Als Schirokko wird ein heißer, zunächst trockener Südwind bezeichnet, der Staub aus der Sahara nach Norden Richtung Mittelmeer transportiert. Die Sichtweite kann deutlich reduziert sein, oft ist er auch mit Regen verbunden, wenn er auf seinem Weg über das Mittelmeer genug Feuchtigkeit aufgenommen hat. Dieser hinterlässt dann überall braunen Spuren, was vor allem Spaß macht, wenn das Schiff gerade frisch abgespritzt war. Voraussetzung für die Entstehung ist eine hohe Temperaturdifferenz zwischen kühlen Tiefs im Süden Europas und der heißen Saharaluft. Je größer die Differenz, desto kräftiger ist der Schirokko. Am häufigsten tritt dieser Wind aus Süd bis Südost von Frühjahr bis Herbst auf. In den verschiedenen Länder hat er teils unterschiedliche Namen. In Spanien wird er Lebeche oder Leveche genannt, in Kroatien, Montenegro und Slovenien heißt er Jugo (Südwind) und in Malta Xlokk.  Am verbreitetsten ist jedoch der aus dem Italienischen stammende Name Scirocco.

Libeccio

Auch der Libeccio kommt aus der Sahara und weht vor allem im Sommer an der Nord- und Westküste Korsikas aus West bis Südwest. Auch er ist mit heißer Luft und Staub aus der Sahara verbunden. Im Sommer kann er sehr kräftig werden. Die sehr starken Böen können hohen Seegang verursachen, der sich von Nordafrika bis an die europäischen Küsten aufbauen kann. Wenn sich im Winter die Windrichtung auf Nordost bis Nord ändert, wird er Tramontana genannt.

Tramontana

Als Tramontana wird der nördliche bis nordwestliche kalte und oft böige Wind im Mittelmeerraum zwischen Nordspanien und Kroatien genannt. Er ist gerade im Winterhalbjahr mit schnellen Temperaturstürzen und oft auch mit Regen verbunden.

Bora

Die Bora ist ein kalter und sehr böiger Fallwind aus nordöstlicher Richtung, der oft ohne jegliche optische Vorzeichen einsetzt. Voraussetzung für die Bora in der Adria ist ein Tief über Süditalien und ein Hoch über Mitteleuropa. Je nach Druckverteilung spricht man von zyklonaler und antizyklonaler Bora. In manchen Regionen werden die heftigen Böen noch durch Düseneffekte verstärkt. Bekannte Einfallstore sind unter anderem die Kvarner Bucht, Triest, der Velebit-Kanal und Sibenik.

Meltemi (Etesien)

Der Meltemi ist im Sommer der vorherrschende Wind in der Ägäis. Er entsteht durch starke Sonneneinstrahlung in Kleinasien und einem daraus resultierenden Hitzetief. Sein Maximum erreicht er in den Monaten Juli/August. Er weht aus nördlichen Richtungen vom griechischen Festland Richtung Kreta und bringt klare Sicht bei heiterem Wetter mit sich. Der Meltemi bläst mit durchschnittlich 4-5 Beaufort, kann aber auch 8 und mehr Windstärken erreichen und über mehrere Tage wehen. An Steilküsten und zwischen Inseln kann er durch Kap- und Düseneffekte um gut zwei Beaufort zulegen. Auf den Lee-Seiten der Inseln können Kreuzseen und Strömungen entstehen, die dem Segler das Leben schwer machen. Da der Meltemi oft im Tagesverlauf mit dem Sonnenstand zunimmt, kann es ratsam sein, eine Kreuz Richtung Nord in die Nacht zu verlegen. 

Wind- und Wettervorhersage

Für die Wind- und Wettervorhersage nutzen wir gerne die Seite von Passageweather www.passageweather.com

Die Reviere

Balearen

Die Balearen sind wohl das bekanntesteste Segelrevier der iberischen Halbinsel. Sie bestechen, neben ihren zahllosen traumhaften Buchten, durch ihre kulturell interessanten Städte wie das UNESCO geschütze Ibiza Stadt, die Altstadt von Palma de Mallora sowie das traumhafte Ciutadella auf Menorca. Ibiza und seine Nachbarinsel Formentera werden auch die Karibik des Mittelmeers genannt und erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Was für die einen „nur“ eine Partyinsel ist, hält für den Segler eine Fülle an herrlichsten Ankerplätzen bereit. Wir segeln im Mittelmeer gerne in diesem Revier.

Mallorca wiederum ist von der Landschaft her die Vielseitigste des Archipels und hat es nicht verdient nur auf Ballermann reduziert zu werden. Ob Bergwandern, Fahrradfahren, Strandurlaub oder Kultur, diese Insel hat, neben den unzähligen Wassersportmöglichkeiten, jede Menge Schönes zu bieten. Von den vielen guten Restaurants und Tapas-Bars ganz zu schweigen. Menorca hat mit Ciutadella ein echtes Traumstädtchen und im Osten der Insel mit Mahon einen der spektakulärsten Naturhäfen der Welt. Schon der genueser Großadmiral Andrea Doria prägte den Ausspruch: „Es gibt nur drei sichere Häfen im Mittelmeer – Juli, August und Mahon“. Zwischen diesen beiden Orten reihen sich, sowohl im Norden, wie auch im Süden, Bucht an Bucht, eine schöner und türkiser als die andere.

Sardinien / Korsika

Wir segeln im Mittelmeer häufig in Sardinien‘s Norden. Mit seiner berühmten Costa Smeralda, dem Maddalena Archipel und der Nachbarinsel Korsika ist es ein traumhaftes Segelrevier, das wirklich alles zu bieten hat wovon der Fahrtensegler träumt. Unzählige wundervolle Buchten, türkisfarbenes Wasser, Orte, wie das verträumte Cannigione, die berühmte Strasse von Bonifacio und natürlich die gleichnamige, spektakulär auf den Kreidefelsen gelegenen Stadt warten darauf, entdeckt zu werden. Die zu Korsika gehörenden Lavezzi Inseln, die Städtchen Porto-Vecchio, Calvi, St. Florent oder Bastia sind weitere Orte, die unbedingt besucht werden wollen. Für Segelvergnügen ist gesorgt, da man bei Sardinien und Korsika auch im Hochsommer meist auf sehr gute Windverhältnisse trifft.

Aber auch Sardinien‘s Süden steht dem in nichts nach und hat eine Menge zu bieten. Er ist über den Flughafen Cagliari gut zu erreichen und hat mit Portus Karalis eine Marina direkt vor der Altstadt, die auf einem alten Römerhafen erbaut wurde. Die beste Eisdiele der Stadt und die „Fressmeile“ gleich gegenüber. In der großen Bucht bieten sich gleich mehrere gute Ankerplätze und bei Pula gibt es mit der römischen Hafenstadt Nora eine spannende Ausgrabungsstelle. Schwer zu entscheiden ist oft, für welche der herrlichen Buchten bei Malfatano man sich entscheiden soll. Das beschauliche Porto Pino oder die kleine Insel San Pietro, mit dem schönen Städtchen Carloforte, sind nur ein paar weitere Orte an dieser Küste, die einen Besuch wert sind.

Die auf Sardinien, in mehreren Kolonien, lebenden Flamingos sind eine Augenweide, wenn sie vor dem blauen Himmel in Formation über das Schiff ziehen. Auch für den Süden Sardiniens gilt: Flautentage sind selten.

Sizilien / Liparische Inseln

Wir segeln im Mittelmeer gerne bei Sizilien. Mit 25.426 qkm ist sie die größte Insel des Mittelmeers und schon seit der Antike berühmt. Sie hat mit den vorgelagerten Äolischen- und Ägadischen Inseln ihren ganz eigenen Reiz und ist ein unglaublich vielfältiges Segelrevier. Antike Stätten wie Syrakus oder Segesta wechseln sich mit aktiven Vulkanen wie den Ätna oder den Stromboli ab. Vor dem „ältestesten Leuchtfeuer“ der Welt kann man Ankern oder es Nachts umrunden um es aktiv zu erleben. Auch eine Trekkingtour auf diesen 900 Meter hohen Vulkankegel ist ein einmaliges Erlebnis.

Auf den Liparischen Inseln erwarten einen außerdem malerische Städtchen wie Filicudi, Salinas, Lipari und Panarea, wo es keine Autos gibt und natürlich unzählige Buchten wie in der Karibik. Aber auch „Festland“ Sizilien hat viel zu bieten. Neben dem schon erwähnten berühmten Ätna, gibt es die Meerenge von Messina, die schon in der Antike den Seefahrern ob ihrer Strömungen und Strudel, alles abverlangte, die lebhaften Altstädte von Palermo und Catania, das antike Theater von Taormina oder das Tal der Tempel bei Agrigent. Traumhaft und nicht so bekannt ist auch der ägadische Archipel vor der Westküste Siziliens. Die wunderhübsche Hauptinsel Favignana, früher eine Hochburg des Thunfischfangs, ist heute ein kleines Juwel, das man als Segler auf keinen Fall auslassen darf. Nicht zu vergessen ist natürlich die hervorragende italienische Küche, die auf Sizilien eine wunderbare Symbiose mit den Einflüssen der arabischen und griechischen Kultur aber auch der spanischen und französischen Küche eingegangen ist.

Italienische Westküste
Amalfiküste

Wir segeln im Mittelmeer gerne an der italienischen Westküste. Sie hält eine Fülle von spannenden Orten, Buchten und Inseln für den Segler bereit. Der Name Amalfiküste klingt vielen schon wie Musik im Ohr. Sie liegt am Golf von Salerno und verbindet mit ihrer berühmten Küstenstraße Amalfitana eine Vielzahl malerischer Fischerdörfer wie Ravello, Atrani, Furore, Positano und natürlich das namensgebenden Amalfi. Spektakulär sind diese hübschen, bunten Gemeinden in die steilen Felshänge gebaut und bieten eine traumhafte Kulisse für den Segler der davor kreuzt.

Golf von Neapel

Nur einen Steinwurf entfernt beginnt der Golf von Neapel mit der oft besungenen Insel Capri die imposant aus dem Meer aufragt. Wer einmal italienisches Temperament hautnah erleben möchte, dem sei ein Besuch der Blauen Grotte empfohlen. Mit größeren Booten geht es zunächst bis vor die Grotte, wo dann auf See, unter viel Gejohle, Geschrei und Gelächter, in kleine Ruderboote umgestiegen werden muss. Einfach köstlich! Von Anacapri, dem hoch gelegenen Teil des Ortes Capri, hat man einen wundervollen Blick über den gesamten Golf, der im Nordwesten von den Inseln Ischia und Procida begrenzt wird und über dem auf der Festlandseite majestätisch der Vesuv thront.

Auch kulturell bietet diese Region eine Menge und hat mit Pompeji und Herculaneum zwei faszinierende Ausgrabungen antiker Städte. Von dem Hafenstädtchen Torre del Greco sind diese leicht mit dem Zug in ein paar Minuten zu erreichen.

Die größte Insel im Golf von Neapel ist Ischia. Sie ist vulkanischen Ursprungs und bekannt für ihre Heilbäder und heißen Quellen. Sehenswert ist auch das Castello Aragonese, welches spektakulär auf einem Felsen vor der Küste liegt. Im Porto d‘Ischia kann man gut einen Nachmittag in einem der Cafés sitzen und dem bunten Treiben zuschauen. Wenn man jedoch mit dem Dingi unterwegs ist, sollte man mit allzu viel Rücksichtnahme der Fährkapitäne nicht rechnen (Der Autor schreibt aus eigener Erfahrung!).

Pontinische Inseln

Segelt man von hier etwa 25 Seemeilen nach West, erreicht man die Pontinischen Inseln. Santo Stefano und Ventotene bilden die östliche, Ponza, Gavi, Palmarola und Zannone die westliche Gruppe des Archipels. Hier her machen die Römer gerne ihre Wochenend-Ausflüge und genießen Meer, Sonne und das gute Essen. In gemütlichen Tagesschlägen lassen sich die Inseln bequem erreichen und man hat genügend Zeit sich von dem Flair der kleinen Ortschaften verzaubern zu lassen. Wir segeln im Mittelmeer gerne entlang dieser Küste.

Ein kleines Stück weiter im Norden liegt mit Ostia, vor den Toren Roms, ein idealer Platz um Törns zu starten oder zu beenden. So hat man die Möglichkeit davor oder danach noch ein paar Tage in der „Ewigen Stadt“ zu verbringen, die ohne Zweifel eine der spannendsten Städte Europas ist.

Elba und der Toskanische Archipel

Wir segeln im Mittelmeer häufig bei Elba. Im Tyrrhenischen Meer ist sie die Größte der toskanischen Inseln. Sie liegt ca. 10 km vom Festland entfernt und eignet sich hervorragend für einen einwöchigen Segeltörn. Die Anreise kann bequem mit dem Auto erfolgen oder mit dem Flugzeug zum Beispiel nach Pisa oder Florenz und das letzte Stück mit dem Zug.

Unsere Törns starten in Scarlino am Festland, so dass also alle Varianten möglich sind. Man kann dann die ganze Woche rund um Elba segeln, die schönste Bucht suchen, kleine Städtchen wie Porto Azzurro oder Marciana Marina besuchen oder auch einen Schlag rüber nach Bastia auf Korsika machen und noch einen Stopp auf der kleinen zauberhaften Insel Capraia einlegen. Genauso kann man aber auch der kleinen, ca. 30 sm südlich gelegenen Insel Giglio einen Besuch abstatten. Viele kennen sie nur durch die Havarie des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia, die Insel hat aber viel mehr zu bieten: glasklares Wasser mit reicher Unterwasserwelt und somit ein Hotspot für Sporttaucher, der kleine malerische Hafen Giglio Porto mit seinen bunten Häusern und der Burg Giglio Castello, zahlreiche Wanderwege und wunderschöne Strände – all das auf nur 25 qkm! Langweilig wird es einem in diesem Revier auf jeden Fall nicht!

Napoleon auf Elba

Allein schon Elba bietet genug Abwechslung für einen 1-Wochen-Törn. Die Insel weist eine sehr abwechslungsreiche Geschichte auf. Kaiser Napoleon Bonaparte lebte 10 Monate lang hier, ehe er das Eiland verliess, um noch einmal die Macht zu übernehmen. Schon auf der Fahrt nach Elba entwirft Napoleon die Flagge für sein neues Fürstentum, seine Stadtwohnung in Portoferraio sowie seine Sommerresidenz können besichtigt werden. Während seinen 10 Monaten auf Elba baut Napoleon den Inselstaat komplett neu auf. Er lässt Strassen und Brücken bauen und ausbessern, Sümpfe trockenlegen und Kanäle graben. Er treibt die Wiederaufforstung, den Erzabbau und den Weinanbau voran. Für die Aufforstung der Wälder importiert er Kastanien- und Eichensetzlinge aus seiner Heimatinsel Korsika. Die Insel und seine Bewohner profitieren bis heute von Napoleons Anstrengungen.

In dieser Zeit kamen auch die ersten Touristen nach Elba. Sie wollten den grossen Napoleon in seinem kleinen Reich wirken sehen.

Heute kommen die Touristen weil Elba einfach alles zu bieten hat, was zu einem schönen Urlaub gehört: malerische kleine Städtchen, eine jahrtausendealte wechselvolle Geschichte, unzählige Buchten mit klarem Wasser und tolle Schnorchelspots. Die Hauptwindrichtung von Juni bis September ist Nordwest, an Flautentagen sorgt oft eine Thermik für auflandige Brisen.

Südfrankreich

An dieser Stelle wollen wir mal mit einem Gerücht aufräumen, das sich schon seit Jahren hartnäckig behauptet. Südfrankreich wäre so unglaublich teuer. Das stimmt so nicht! Das Preisniveau unterscheidet sich nicht von dem anderer Mittelmeerländer wie Spanien oder Italien, die Marinas sind gerade in der Hochsaison sogar oft günstiger, und das Seegebiet hat außerdem den Vorteil, dass es neben dem Flugzeug auch gut mit dem Auto oder der Bahn zu erreichen ist. Natur, Kultur und natürlich kulinarische Highlights verschmelzen in Südfrankreich zu einer wunderbaren Symbiose – hier erlebt man, was der Begriff „savoir-vivre“ wirklich zu bedeuten hat! Wir segeln im Mittelmeer gerne in Südfrankreich!

Unsere Törns starten meist in Marseille oder Nizza, wo die Marinas mitten in der Altstadt liegen. Östlich von Marseille erstrecken sich die Calanques – tief eingeschnittene fjordartige Kalksteinbuchten mit glasklarem Wasser, seit 2012 aufgrund ihrer Einzigartigkeit zum Nationalpark erklärt. Orte wie Cassis, die Ile de Porquerolle, Antibes, Cannes, St. Tropez, bei denen der Klang ihres Namens schon zum Träumen anregen, können angelaufen werden. Auch vor Monaco braucht man keine Scheu haben. Das in einem wunderschönen Gebäude untergebrachte Ozeanographische Museum sucht seines Gleichen.

Empfehlenswert ist auch der Besuch des kleinen Städtchens Menton, kurz vor der italienischen Grenze – die sogenannte „Zitronenstadt“ mit ihren bunten, an den Berghang gewürfelten Häuser lässt sich am Besten bei einem Spaziergang durch die engen Gassen erkunden. Lohnenswert ist hierbei der Aufstieg zu dem hochgelegenen Friedhof, von dem aus man einen wundervollen Blick über die Cote d’Azur und die Seealpen hat. Ein absolutes Muss ist natürlich der Kauf eines Zitronenparfüms! Südfrankreich ist für uns zum Segeln im Mittelmeer eines der Topreviere!

Malta

Wir segeln im Mittelmeer etwa alle zwei Jahre auch nach Malta. Mit seinen den Nachbarinseln Gozo und Comino, liegt es ca. 81 km südlich von Sizilien und ist mit seinen 316 qkm der kleinste Inselstaat Europas. Aufgrund seiner sehr südlichen Lage kann man hier eigentlich ganzjährig segeln. Für uns ist es völlig unverständlich, dass so viele Segler dieses wunderbare Revier gar nicht im Fokus haben.

Die Insel kann eine über 6000 Jahre alte Geschichte aufweisen, der Einfluss der unterschiedlichen Völker und Kulturen ist bis heute spürbar. Die Hauptstadt Valletta, die Tempelanlage von Ġgantija und das Hypogäum von Ħal-Saflieni sind zum Weltkulturerbe ernannt worden, unzählige historische Gebäude können hier besichtigt werden. Das Einlaufen in den Grand Harbour von Valletta gehört wie auch bei Bonifacio auf Korsika oder Mahon auf Menorca zu den eindruckvollsten Erlebnissen. Die 140 km lange Küstenlinie ist unglaublich abwechslungsreich – lange Strände und große Buchten wie z.B. Mellieħa Bay, St. Paul’s Bay oder Grand Harbour wechseln sich ab mit steil aus dem Meer aufragenden schroffen Felswänden.

Ein absolutes Muss ist natürlich der Besuch der blauen Lagune, die wunderschön zwischen den Inseln Comino und Cominotto gelegen ist. Es gibt mehrere Ankermöglichkeiten, so dass man also wunderbar Abends, wenn die Tagesausflugsboote verschwunden sind, diesen wundervollen Ort genießen kann. Die vorherrschenden Winde auf dem maltesischen Archipel sind der Mistral, der hier meist als Nordwest ankommt und mit 4-5 Beaufort weht sowie der Scirocco aus südlicher Richtung. Stürme gibt es außerhalb der Wintermonate kaum.

Andalusien / Gibraltar / Ceuta / Marokko
Andalusien

Zwei Kontinente und drei verschiedene Länder mit ganz unterschiedlichen Kulturen. Wir segeln im Mittelmeer hier in einem unglaublich spannenden Revier. Die Anreise kann bequem mit dem Flugzeug nach Malaga erfolgen und es empfielt sich, hier schon mal gleich ein paar Tage für die Besichtigung der zweitgrößten Stadt Andalusiens, die so wundervoll am Meer gelegen ist, einzuplanen. Genauso sollte man einen Besuch der berühmten Städte wie Granada, Córdoba und Sevilla nicht versäumen. Der Einfluss der Mauren ist hier bis heute unübersehbar. Überragt wird die Südküste Andalusiens von der Sierra Nevada, deren über 3.000 m hohen Gipfel oft bis in den Frühsommer schneebedeckt sind. Morgens mit den Skien auf einer vielen Pisten unterwegs sein und am Nachmittag am Strand liegen – wo geht das schon.

Gibraltar

Die schon in der Antike berühmte Strasse von Gibraltar mit dem gleichnamigen britischen Überseegebiet ist ein weiteres Highlight in dieser Region. Schon im 4 Jh. BC sollen frühzeitliche Seemänner an den berühmten „Affenfelsen“ gelandet sein um Geschenke für die Götter zu hinterlassen. Ein Besuch dieser nur 6,5 qm großen britischen Exklave ist ein absolutes Muss. Dominiert wird die gesamte Szenerie vom 426 m aufragenden Kalksandsteinfelsen „The Rock“, der vom Meer aus gesehen an den aufstrebenden Bug eines Schiffes erinnert. Das Naturschutzgebiet „Upper Rock“ ist vermutlich Sehenswürdigkeit Nummer eins in Gibraltar. Der Ausblick zum afrikanischen Kontinent und auf die 100 auf Reede liegenden Frachter ist genial, meist sitzt dabei auch einer der berühmten Berberaffen neben einem und wartet darauf, dass er was stibitzen kann. Es gibt sogar eine Legende, die sagt, dass die britische Herrschaft in Gibraltar beendet sei, sobald der letzte Affe den Felsen verlassen hätte.

Ceuta

Die Querung der Straße von Gibraltar Richtung Ceuta, der spanischen Exklave auf dem afrikanischen Kontinent, ist ein weiteres Muss. Hier ist es faszinierend zu beobachten, wie arabische und europäische Einflüsse verschmelzen und Segeln im Mittelmeer bekommt auf einmal eine ganz andere Bedeutung.

Marokko

Beim Besuch der Marina Smir in Marokko, ist man dann vollends in Nordafrika angekommen. Hier liegt Tetouan nicht weit entfernt, deren Altstadt von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt ist. Hinter dicken Mauern erstreckt sich das Gassengeflecht der Medina, die zu einer der lebendigsten und authentischsten in ganz Marokko zählt. Die weißen Häuser und der allgegenwärtige spanisch-maurische Stil machen die geografische Nähe zu Andalusien offensichtlich. Ein Meisterwerk dieser Architektur bildet der königliche Palast, wo König Mohammed VI. aufgrund des gemäßigten Klimas gern seine Sommer verbringt.

Navigatorisch ist die Strasse von Gibraltar ein absolutes Highlight. Wegen ihrer Strömungen, der vielen Berufsschifffahrt und der hunderten von auf Reede liegenden Frachtern ist sie unheimlich spannend für den Segler.

Törns

Unsere beiden Yachten segeln im Mittelmeer im Sommer und im Winter auf den Kanaren (SY Emotion) und alle zwei Jahre in der Karibik (SY InsPIRATion). Auf dem Rückweg von der Karibik Richtung Mittelmeer steuern wir mit der InsPIRATion dann auch immer die Azoren an. Neu im Programm sind im Juli 2021 Galicien und die Algarve. Eine Übersicht unserer Törns findet Ihr unter folgendem Link: Törnübersicht

Anreise

Viele unserer Reviere im Mittelmeer sind mit dem eigenen Auto zu erreichen (wie z.B. Elba oder auch Südfrankreich und Sardinien), ansonsten aber auch sehr gut von allen größeren Flughäfen. Für eine schnelle Übersicht der Verbindungen empfehlen wir immer gerne die Homepage von Skyscanner, die Buchung sollte dann aber am Besten direkt bei der Airline vorgenommen werden: www.skyscanner.de. Gerne geben wir Tipps zur Anreise, die Buchung bzw. Organsiation wird aber dann von Euch vorgenommen.