Die Kanaren
Segeln auf den Kanaren im Winter bedeutet Sommer, Sonne, T-Shirt-Wetter und zu Hause kalt und grau. Die Kanarischen Inseln sind einfach die schnellste und bezahlbarste Art, sich in der kalten Jahreszeit ein paar Tage Sommer zu gönnen. Noch dazu findet der Segler hier ein Revier mit sehr beständigen und kräftigen Winden vor. Jede der sieben großen Inseln hat ihren ganz eigenen Charakter und ist eine Reise wert. Eine weitere nicht so bekannte und sehr schöne Tatsache ist, dass das Niveau, auch der einfachen Restaurants und Lokale, sehr hoch ist.
Die Windverhältnisse
Segeln auf den Kanaren heißt segeln in einem Starkwind-Revier. Hier gibt es, statistisch gesehen, sehr viel öfter kräftigeren Wind als in einem Sommer im Mittelmeer.
Der Nordost
Die Kanarischen Inseln liegen in der Anfangszone des Nordost-Passates, die vorherrschende Windrichtung ist somit Nordost. Regional gibt es hier natürlich dennoch große Unterschiede, die meist schon auf einer Insel anzutreffen sind. Der Nordost weht über dem Atlantik im Durchschnitt mit ca. 4-5 Windstärken. Trifft er auf die Inseln, wird er an deren Steilküsten durch Kap- und Düseneffekte nochmal um ca. 2 Beaufort verstärkt.
Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt zwischen Gran Canaria und Teneriffa zu spüren. Im Südwesten Gran Canarias hingegen merkt man davon überhaupt nichts. Man segelt in der Abdeckung der Insel bei auflandigen thermischen Südwinden mit etwa 10-14 kn bei schönstem Sonnenschein und wenig Welle. Steuert man aber dann beispielsweise Teneriffa an, heißt es gleich mal 2. Reff. Zum einen verlässt man die Abdeckung Gran Canarias und zum anderen tritt hier der vorhin erwähnte Düseneffekt ein. Durch die Höhe der Inseln, ist er hier besonders ausgeprägt. Gran Canaria ist 2.000 m hoch und Teneriffa hat mit dem Teide mit seinen über 3.700 m sogar den höchsten Berg Spaniens.
Der Südwest
Zu dem vorherrschenden Nordost gibt es noch weitere in unregelmäßigen Abständen auftretende Windverhältnisse. Gelegentlich verirren sich Tiefdruckgebiete im Winter auch mal weiter nach Süden und treffen dann als Südwestwind, der Wolken und Regen mitbringt, auf die Inseln. Die üblichen Windverhältnisse mit ihren Düseneffekten drehen sich dann einmal komplett um 180°.
Der Calima
Wird das Azorenhoch stark nach Nordost abgedrängt, kann auf den Kanaren der sogenannte „Calima“ wehen – ein Ostwind, der heiß und schwül ist und viel Staub aus der Sahara mitbringt. Dieser Wind macht immer ganz viel Spaß, wenn man gerade sein Schiff schön sauber abgespritzt hat 😊
Für die tägliche Windvorhersage nutzen wir gerne die verschiedenen Wettermodelle bei Passageweather: www.passageweather.com
Die östlichen Inseln Lanzarote und Fuerteventura mit ihren Nachbarinseln Los Lobos und La Graciosa
Für die Törns bei den östlichen Inseln, starten und enden wir auf Lanzarote. Es ist flugtechnisch sehr gut an alle größeren deutschen Flughäfen angebunden ist.
Die östliche Inselgruppe bietet beim Segeln auf den Kanaren die schönsten Ankerplätze auf dem Archipel. Man kann vor den berühmten Papagayo Stränden im Süden Lanzarotes ankern, neben dem beschaulichen Städtchen Caleta del Sebo auf La Graciosa, vor der Jandia Halbinsel im Süden Fuerteventuras, im Schutz der Mole von Corralejo oder vor der hübschen kleinen Insel Los Lobos.
Lanzarote hat mit ihrer vulkanisch geprägten Landschaft und der vom Künstler Cesar Manrique stark beeinflussten Architektur ihre ganz eigene Faszination. Wir versuchen bei unseren Törns immer einen Tag frei zu halten, um mit dem Mietwagen dieses hübsche Eiland zu erkunden. Das ehemalige Wohnhaus Manriques, gebaut in fünf Lavablasen, wirkt wie einem James-Bond-Film entsprungen. Der Kaktus-Garten, die Jameos del Agua oder der Mirador del Río sind weitere Sehenswürdigkeiten, die dieser vielseitige Künstler geschaffen hat. El Golfo, ein halb im Meer versunkener Krater mit Lagune, die Feuerberge im Timanfaya-Nationalpark oder die Cueva de los Verdes, die grünen Höhlen, sind weitere Orte, die einen Besuch lohnen. Ebenso faszinierend ist das Weinanbaugebiet La Geria im Inneren der Insel. Geschützt durch kleine Steinmauern, wächst hier Rebe für Rebe liebevoll gepflegt. Bei der ältesten Weinkellerei, El Grifo, sollte man sich den Besuch des Museums nebst Verkostung nicht entgehen lassen.
Die mittlere Gruppe – Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera
Für die Törns bei der mittleren Gruppe, starten und enden wir meist in Puerto de Mogan auf Gran Canaria, der als der schönste Hafen der Kanaren gilt.
Sportliches Segeln auf den Kanaren erlebt man besonders zwischen diesen Inseln, bedingt durch die oben beschriebene Düse. Gerade die Schläge zwischen Gran Canaria und Teneriffa sind mit knapp 50 Meilen auch etwas länger. Hat man den Süden von Teneriffa gerundet, stellt sich der gleiche Effekt wie auf der Südwestseite von Gran Canaria ein. Man kommt in die Abdeckung. Plötzlich ist der Starkwind weg und das Boot dümpelt bei schönstem Sonnenschein. Hier ist jetzt Whale-Watching angesagt. Mehrere Schulen Pilotwale sind hier ansässig und man muss sich schon sehr anstrengen, um nicht mindestens einer davon zu begegnen.
La Gomera besticht durch sein berühmtes wunderschönes Valle Gran Rey, seinen geschützten Lorbeerwald, die vielen Wanderwege und das Flair des Hauptstädtchens San Sebastian. Sehenswert auf Teneriffa sind das Anaga-Gebirge, die faszinierende Masca-Schlucht und selbstverständlich der Teide, der höchste Berg Spaniens mit seiner beeindruckenden Lava-Landschaft. Auch bei Gran Canaria sollte man sich nicht von der Busfahrt vom Flughafen nach Puerto de Mogan von den vielen Bettenburgen abschrecken lassen. Die befinden sich nämlich nur an diesem Abschnitt. Erkundet man aber die restliche Insel, entdeckt man eine wundervolle Berglandschaft mit einsamen Bergseen, faszinierenden Felsformationen, Steilküsten und verträumten kleinen Orten. Auch die berühmten Sanddünen bei Maspalomas sollen nicht unerwähnt bleiben.
Die westliche Gruppe – Teneriffa, La Gomera, La Palma, El Hierro
Die mittlere und westliche Gruppe überschneiden sich teilweise.
Bei diesen Törns starten wir normalerweise im Süden von Teneriffa in dem beschaulichen Städtchen Las Galletas in der Marina del Sur.
Beim segeln auf den Kanaren ergeben sich oft längere Schläge, so auch bei diesen Inseln. Mit dem Besuch von El Hierro und La Palma ist man hier etwas „abseits“ der normalen Seglerrouten unterwegs. El Hierro besticht durch seine Ruhe und Abgeschiedenheit, La Palma durch seine spektakuläre Caldera und die auffallend schöne Hauptstadt Santa Cruz. Die Insel wurde von der Unesco als „Starlight Reserve“ zertifiziert, da sie aufgrund ihrer klaren Luft beste Bedingungen für die Sternenbeobachtung bietet. Ein Tagesausflug auf der „Rota de los Volcanes“ ist hier ein unbedingtes Muss.
An einem Tag kann man hier ohne Probleme vier Jahreszeiten erleben. Da sich im Nordosten im Laufe des Tages Staubewölkung bildet, hat man das Gefühl es sein Herbst. Durchquert man den Tunnel des Hauptgebirgszugs landet man im Hochsommer. Im Süden der Insel herrscht Frühling und auf den höchsten Bergen liegt noch Schnee. Nicht zuletzt wird La Palma auch als La Isla Bonita bezeichnet, die schöne Insel.
Sehenswert auf Teneriffa sind das Anaga-Gebirge, die faszinierende Masca-Schlucht und selbstverständlich der Teide. Der ist Spaniens höchster Berg und beeindruckt mit seiner Lava-Landschaft. Auch bei Gran Canaria sollte man sich nicht von der Busfahrt vom Flughafen nach Puerto de Mogan von den vielen Bettenburgen abschrecken lassen. Die befinden sich nämlich nur an diesem Abschnitt. Erkundet man aber die restliche Insel, entdeckt man eine wundervolle Berglandschaft mit einsamen Bergseen, faszinierenden Felsformationen, Steilküsten und verträumten kleinen Orten. Auch die berühmten Sanddünen bei Maspalomas sollen nicht unerwähnt bleiben.
Anreise
Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote, wo wir unsere Törns starten, sind sehr gut von allen größeren Flughäfen angebunden. Für eine schnelle Übersicht der Verbindungen empfehlen wir immer gerne die Homepage von Skyscanner. Die Buchung sollte dann aber am Besten direkt bei der Airline vorgenommen werden: www.skyscanner.de